Null-Toleranz bei NDR 2

0 Kommentare / vom 08.03.2012 / in "Themen jetzt"

Formular zur Liedersuche (Playlist) auf ndr2-Homepage
Formular zur Liedersuche (Playlist) auf ndr2-Homepage (Screenshot: Jan Uhlenbrok)
Die Möglichkeit, das Radioprogramm im Nachhinein zu ermitteln, ist wirklich eine gute Sache. Man muss sich nur die ungefähre Uhrzeit merken, zu der man etwas im Radio gehört hat, und kann dann auf der Homepage des jeweiligen Radiosenders anhand dieser Uhrzeit nachforschen, um welches Lied und welche Band es sich handelt.

Auf der NDR 2-Homepage ist dies ganz einfach mit einer Tagesauswahl und einem Feld für die Eingabe der Uhrzeit gelöst. Zwei simple Auswahl- beziehungsweise Eingabefelder also, von denen sich aber, zumindest aus Sicht eines super-aufmerksamen Usability-Engineers, jedes nochmals optimieren lässt.

Gibt man in das Eingabefeld für die Uhrzeit zum Beispiel "22:45", werden alle Lieder ermittelt, die so ungefähr um viertel vor elf im Radio liefen. Gibt man jedoch nur "23" ein, um nach Liedern zu suchen, die um 23 Uhr herum gespielt wurden, erscheint die Fehlermeldung "Sie müssen eine gültige Uhrzeit eingeben". Was eine gültige Uhrzeit ist, wird nicht erklärt. Worauf aber scheinbar abgezielt wird, ist die syntaktisch korrekte Eingabe der Uhrzeit. Also die Schreibweise, die sich der Programmierer gewünscht hat, weil es für ihn so am einfachsten war.

Besser wäre es jedoch, bei Eingabe einer einfachen Zahl, also zum Beispiel "23", das fehlende ":00" automatisch zu ergänzen und damit keine Wiederholung der Eingabe herbeizuführen und außerdem damit die Eingabezeit zu verkürzen. Das Dialogprinzip der Fehlertoleranz findet hier seine Anwendung, nämlich den Vorgang, in diesem Fall die Suche nach einem Lied, auch bei Fehlern aufrechtzuerhalten. Wenn ein Fehler verzeihbar ist, dann sollte er auch erlaubt und stattdessen intelligent im Hintergrund korrigiert werden.

Und warum die Auswahl für den Tag ausgegraut ist und damit "deaktiviert" und nicht anklickbar erscheint, bleibt mir abschließend sehr rätselhaft. Zumindest aber wird gut farblich darauf hingewiesen, welche Werte bei der Eingabe "falsch" sein sollen.

Das Prinzip der Fehlertoleranz ist übrigens eines der sieben Dialogprinzipien für eine möglichst gebrauchstaugliche Gestaltung von Programmen.


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